Lebensräume
Was steckt in diesem Thema?
Sich zuhause fühlen, an einem Ort ankommen oder in einer Region verwurzelt sein – der Sozialraum eines Menschen verbindet Orte und soziales Handeln miteinander und ist für die Entwicklung eines Menschen von großer Bedeutung.
Kinder und Jugendliche wachsen heute in Lebenswelten auf, die auf vielfältige Weise von Medien durchdrungen sind. Erstens weisen die Orte, an denen sich Heranwachsende aufhalten immer auch einen medialen Bezug auf: der Fernseher im Wohnzimmer, interaktive Werbeflächen und Kinos in der Stadt, das Radio bei der Autofahrt und Tablet und Smartphone als universell einsetzbare Alltagsbegleiter jederzeit und an jedem Ort. Über diese Möglichkeiten mobiler Mediengeräte entstehen zweitens kommunikative Räume, die keine Ortsbezüge aufweisen, sondern über die Einbindung in Onlinemedien entstehen: das Bewegen in Sozialen Netzwerke, die Kommunikation per WhatsApp oder das Filmeschauen auf Youtube gehören unter anderem dazu.
Diese Verbindung von Medien mit Orten bzw. Räumen und sozialem Handeln bietet für die Aktive Medienarbeit hervorragende Chancen, um Kindern, Jugendlichen und anderen Zielgruppen neue Perspektive für ihre Lebenswelt aufzuzeigen. Neuangekommene und geflüchtete Menschen, Heranwachsende aus schwierigen Sozialmilieus oder Kindergartenkinder, die ihre Umwelt entdecken wollen – sie alle erhalten über raumbezogene Projektarbeit erweiterte Zugangsmöglichkeiten zu ihrer Lebenswelt. Ein wesentliches Ziel ist dabei die Teilhabe und Partizipation an sozialem Geschehen und an gesellschaftlichen Gestaltungsprozessen.
Tipps & Links zum Weiterlesen!
Einen ausführlichen Hintergrundtext zur Verknüpfung von Sozialraum und digitalen Medienwelten sowie weiterführende Informationen zu Methoden und Projekten finden Sie auf Sozialraum.de. Bei der Bundeszentrale für politische Bildung wird in einem Dossier vorgestellt, wie Beteiligungsprojekte in einem schulischen Kontext gelingen können. Im Mittelpunkt steht dabei die Beteiligung vor Ort. Der Medienpädagogik PraxisBlog liefert Ideen für die Umsetzung von Stadtspielen mit der Fotofunktion des Smartphones. Ein anschauliches Beispiel für die Filmarbeit mit Geflüchteten ist beim Medienprojekt Wuppertal zu finden. Einen umfassenden Blick auf die Verbindung von Medienarbeit, Sozialraum und Partizipation sowie zahlreiche Projektbeispiele bietet das Projekt JuMP. Zum Stichwort Mobile Medienarbeit lässt sich der Leitfaden zur (Trick)Filmarbeit mit mobiler Technik nutzen.