Tipps für aktive Medienarbeit
Wer die Methode der Aktiven Medienarbeit einsetzen will, erweitern die Möglichkeiten von Kreativität, Austausch und Partizipation. Gleichzeitig gibt es aber auch einige Rahmenbedingungen zu beachten und Herausforderungen zu bewältigen. Dabei geht es nicht nur um das Bereitstellen von Technik, sondern vor allem auch um das Gestalten und Begleiten des mediengestaltenden Prozesses und der reflektierten Auseinandersetzung mit einem Thema. Grundsätzlich bietet die Aktive Medienarbeit vielfältige Möglichkeiten, um zu einer Teilnahme zu motivieren, begeisterte Teilnehmende und tolle Produkte zu präsentieren und nicht zuletzt, um (medien)pädagogische Ziele zu erreichen. Dabei können folgende Vorgehensweisen helfen:
Methodenvielfalt
Besonders in Gruppen mit sehr unterschiedlichen und besonderes aufgeweckten Teilnehmenden hat es sich bewährt, immer wieder das Medium, die Methode, zu wechseln:
- Erklärungen und visuelle Beispiele (Fotos oder Videos anschauen)
- Technik kennenlernen und ausprobieren, eigene Kompetenzen erweitern
- Erfinden, Erschaffen und Planen eigener Ideen, Projekte und Produkte
- Räume und Orte wechseln, Materialien suchen etc.
- Betrachten, Reflektieren, Bewerten der erstellten Produkte
- Basteln, Kreieren, Ausprobieren
- Präsentieren, Veröffentlichen, Diskutieren der Ergebnisse (Elternabend, Homepages, Tag der Offenen Tür usw.)
Diese und ähnliche Methoden und Handlungsschritte kommen in den meisten Projekten der Aktiven Medienarbeit vor, gehen ineinander über und bedingen einander. Sie ermöglichen einen kreativen Prozess, der der Teilnehmenden einbindet, sie mit ihren Themen, Fähigkeiten und Fragen mitnimmt und ihnen die Gestaltungsmöglichkeiten für das Erschaffen eigener Produkte lässt.
Differenzierung
Um auf die Wünsche und Bedürfnisse jedes Teilnehmers eingehen zu können, hat sich eine möglichst hohe Differenzierung in der Aufgabenverteilung bewährt. Gemäß des Inklusionsgedankens lassen sich viele Aufgaben in Kleingruppen viel besser erklären und durchführen, als in einer großen Gruppe. Im optimalen Fall kann man durch den Wechsel von gemeinsamen Aktionen und differenzierten Aufgaben auf individuelle Wünsche und Fähigkeiten eingehen und trotzdem zusammen an einem Produkt arbeiten. Praktisch bedeutet dies, dass man z.B. nach einer Einführung vor der ganzen Gruppe Aufgaben in Kleingruppen verteilt, um dann nach der Bearbeitung wieder zusammenzukommen. Bei vielen Medienprojekten gibt es auch innerhalb der Durchführung Differenzierungsmöglichkeiten in den Verantwortlichkeiten, Rollen oder Aufgabenbereichen: Bei einem Filmdreh z.B. braucht man Techniker, Schauspieler, Organisatoren, Leitungsfiguren, usw. Die Anforderungen sind so individuell wie die Teilnehmenden, so dass jeder einen Platz findet und man trotzdem zusammenarbeitet.
Aktivität
Medienprojekte bieten sich geradezu dafür an, nicht still auf einem Stuhl sitzen bleiben zu müssen, sondern sich zu bewegen, raus zu gehen, etwas zu erleben. Besonders im Wechsel mit ruhigeren Projektphasen, ist es unter anderem diese Aktivität, die Medienprojekte so attraktiv macht. Konkret heißt das, Arbeitsaufträge möglichst so zu formulieren, dass die Teilnehmenden den Raum verlassen müssen. Das Gefühl des Entdeckens, welches draußen entsteht, kann für die Aufgaben im Projekt genutzt werden, um anschließend wieder ruhiger und reflektierter zu werden.
Als Faustregel kann gelten: Mehr als 12 bis 15 Teilnehmende sollten in einem Projekt der Aktiven Medienarbeit nicht involviert sein, damit Kreativität und Flexibilität sowie die individuelle Begleitung durch (Medien)Pädagog*innen nicht verloren gehen.