Selbstdarstellung mit kreativen Mitteln
Fotos erlauben einen »Blick in den Spiegel«. Gerade bei Heranwachsenden ist das Interesse groß, die Selbstwahrnehmung und die Wirkung auf andere miteinander zu vergleichen. Das trifft auf jeden Einzelnen zu, aber auch bei kulturell verschiedenen Gruppen.Beschreibung
Wer bin ich? Was macht mich aus? Welche Besonderheiten habe ich? Diese Fragen rund um das Thema »Identität« können mit Foto Porträts angesprochen werden. Außerdem bietet sich die Möglichkeit an, Stimmungen und Gefühlslagen darzustellen. Mit Fotos können Elemente hervorgehoben werden, die man sonst vielleicht übersehen würde.
Ablauf
1. Kennenlernspiel
In Zweier Konstellationen sollen sich Pärchen in einem Gespräch möglichst gut untereinander kennenlernen. Anschließend stellen sie nicht sich selber in großer Runde vor, sondern das Gegenüber. Als Ergänzung können von diesem natürlich auch Nachfragen beantwortet werden.
2. Einführung in die Handhabung der Fototechnik
Wie zoome ich?
Wie stelle ich den Blitz aus?
Wie schaue ich mir die Fotos nochmal an?
Worauf muss man achten? (Perspektive, Licht, Bildgestaltung: Vordergrund Hintergrund
3. Planung eines Fotoshootings
Auf 4 Tischen werden Zettel ausgelegt mit jeweils einem Thema:
- Angst und Unsicherheit
- Freude, Hoffnung und Frühlingsgefühle
- Stärke oder Bedrohung
- Gegensatz, Widersprüchliches, Etwas, das nicht passt
Die Teilnehmenden sollen sich nun an die Tische verteilen und einzeln oder zu zweit überlegen und aufschreiben, wie man das jeweilige Thema fotografisch darstellen könnte. Was könnte auf dem Bild zu sehen sein und wie könnte es fotografiert werden Z.B. könnten für das Thema »Angst und Unsicherheit« die Stichworte: »Eine Frau hinter einem Kellerregal: unscharf, von oben, halb verdeckt« zusammengetragen werden. Zusätzlich kann eine Skizze helfen, die Bildidee zu verdeutlichen.
4. Fotoshooting
Mit Hilfe dieser Planung sollen die Teilnehmenden ein erstes Test Shooting machen. Dafür müssen sie sich eine Location suchen und die Bildideen ausprobieren.
Anschließend werden die Fotos der Gruppe vorgestellt. Wird das Thema erkannt? Wie könnte man die Wirkung noch verstärken? Ein Korrektur-Shooting kann das Ergebnis häufig verbessern.
5. Fotoshooting: Porträt
In Zweier- Gruppen (möglicherweise aus dem Kennenlernspiel) sollen typische Merkmale und Charaktereigenschaften des Gegenübers zusammengetragen werden. Auch hier soll zunächst eine Planung stattfinden: Was soll auf dem Foto zu sehen sein? Gibt es Requisiten, die helfen können? Besondere Orte, die sich für das Shooting eignen? Spezielle Körperhaltungen, Handlungen? Usw.
Welche gestalterischen Mittel könnten sich anbieten? Unschärfe, schwarz/weiß, Perspektive, Lichtsituation, usw.
In der Durchführung kann auf die Erfahrungen der vorangegangenen Shootings zurückgegriffen werden.
6. Auswahl und gegebenenfalls Bearbeitung der Fotos
Im Anschluss werden die Fotos ausgesucht, die für bei der Präsentation vorgestellt werden sollen.
Abhängig von den technischen und zeitlichen Möglichkeiten bietet es sich an, die Fotos am Computer nachzubearbeiten. Empfohlene Software finden Sie unter »Weiterführende Links«.
7. Präsentation
Am Schluss des Projektes werden die entstandenen Fotos gemeinsam betrachtet und ausgewertet. Gegebenenfalls können sie veröffentlicht werden. Siehe hierfür das Thema Datenschutz und Privatsphäre
Tipps
- Je nach Vorerfahrung des Workshopleiters können zwischen dem 1. Und 2. Fotoshooting auch Kenntnisse über Fototechnik vermittelt werden (Brennweite, Schärfentiefe, Blende, Belichtungszeit, usw.)
- Grundsätzlich kann das Projekt auch mit Smartphones bzw. Tablets durchgeführt werden, was die Nachbearbeitung vereinfacht. Die Möglichkeit durch längere Brennweiten etwas hervorzuheben, ist allerdings nur bei Fotoapparaten mit optischem Zoomobjektiv erreichbar!