Datenschutz & Privatsphäre
Was steckt in diesem Thema?
Über WhatsApp kommunizieren, sich bei Facebook ein Profil einrichten und bei Instagram die neuesten Fotos posten. Online einkaufen, mit Youtube entspannen und die Urlaubsfotos virtuell in der »Cloud« speichern. Mit diesen und vielen anderen Onlineaktivitäten hinterlassen wir jeden Tag umfangreiche Datenspuren: Von E-Mail-Adressen und Benutzernamen über Dateiinhalte, bis hin zu Standortdaten und Kontoinformationen.
Hintergrund sind die Entwicklungen rund um das Web 2.0, in dem jeder Mensch ohne große Vorkenntnisse Inhalte erstellen, publizieren und mit anderen teilen kann. Gleichzeitig locken Anbieter vor allem im Bereich der Onlinespiele oder Apps mit kostenfreien Anwendungen und fragen im Gegenzug umfassende persönliche Daten ab. Über den Verkauf von Adressedaten an Unternehmen und das Speichern von Daten für personalisierte Werbung blüht das Geschäft mit den Daten. Neben diesem wirtschaftlichen Datenmissbrauch liefern private Textnachrichten, Fotos oder Videos aber auch die Grundlage für Cybermobbing, Cybergrooming oder Sexting – also für Phänomene im zwischenmenschlichen Miteinander, die auf einen verantwortungslosen Umgang mit den eigenen Daten und den von Anderen verweisen. Schließlich gibt es noch den politischen Bereich der Datenüberwachung, bei dem es um die Frage geht, wie weit ein Staat in die Privatsphäre von Menschen eingreifen darf, um in einem Land für mehr Sicherheit und Kontrolle zu sorgen.
Bezugsrahmen für diese Entwicklungen und Diskussionen ist einmal das Recht auf Privatsphäre. Es bezieht sich auf den Bereich, der nicht öffentlich ist, nur die eigene Person angeht und dessen Zugang man selbst kontrolliert. Außerdem besagt das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, dass in Deutschland grundsätzlich jede*r selbst über die Preisgabe und Verwendung der eigenen, personenbezogenen Daten bestimmen kann. Um den Datenschutz im Internet zu sichern, gibt es in Deutschland zahlreiche Gesetze, zu denen unter anderem das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), das Telemediengesetz (TMG), das Telekommunikationsgesetz (TKG) oder das Strafgesetzbuch (Verleumdung, Nachstellung, Körperverletzung) sowie das Kunsturheberrecht (Recht am eigenen Bild) zählen. Neben diesem gesetzlichen Rahmen ist die Stärkung von Medienkompetenz aber mindestens genauso wichtig, um das verantwortlungsvolle Handeln mit und in digitalen Medien zu fördern. Dabei stehen vor allem Kinder und Jugendliche im MIttelpunkt von Projekten und Materialien.
Tipps & Links zum Weiterlesen!
Das Themenfeld Datenschutz und Privatsphäre mit und in digitalen Medien ist nicht nur höchst umfangreich, sondern auch in permanenter Bewegung. Gesetze werden verändert oder neu verabschiedet (z.B. das Netzdurchsetzungsgesetz), oder es entstehen neue Herausforderungen rund um neue, smarte Anwendungen wie Alexa oder die Puppe Cayla. Grundlegende Informationen und Materialien rund um das Themenfeld sind bei der EU-Initiative Klicksafe, bei Handysektor.de und beim Elternratgeber Schau Hin! was dein Kind mit Medien macht zu finden. Ein wichtiges und hilfreiches Angebot ist außerdem Youngdata – ein Jugendportal der unabhängigen Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder sowie des Kantons Zürich. Orientieren kann man sich weiterhin beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sowie beim Deutschen Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet.