Ein Computerspiel selbst entwickeln - so geht's
Kinder wachsen heutzutage ganz natürlich mit verschiedene digitalen Spielen auf, z.B. installiert auf Computer, Tablet oder Smartphone. Wie Heranwachsende nicht nur Konsumten von Spielen sein können, sondern selbst als Spieleentwickler eigene Inhalte erstellen, ermöglicht das Projekt »Computerspiele - Die ultimative Welt« des Landesfilmdienst e.V. in Erfurt.Beschreibung
Der Steckbrief »Computerspiele – die ultimative Welt« widmet sich der Funktionsweise von Computerspielen. Schüler*innen können verschiedene Anwendungen auf spielerische Weise entdecken und dabei ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Das Beste: Am Ende können die Schüler*innen ihre eigenen entwickelten Spiele spielen, sich in die Rolle eines Spieleentwicklers hineinversetzen und Spielverläufe sowie Zusammenhänge reflektieren.
Ablauf
1. Einführung: Nach der Begrüßung wird das Ziel erklärt. Mit dem Programm »Kodu« soll ein eigenes Computerspiel programmiert werden. Bei einem Kennenlern-Spiel ist gleichzeitig eine thematische Einführung in Programmieren möglich. Was wird für das Spiel benötigt? In Gruppen von 3-5 Personen überlegen die Teilnehmenden gemeinsam welche Komponenten für ein Spiel benötigt werden und sammeln alle Begriffe in einem Mind Map. Danach werden alle Ideen an einer Tafel/Flipchart gesammelt, damit jederzeit darauf zurückgegriffen werden kann. Hierbei wird schnell deutlich wer spielaffin ist und wer weniger Computer- oder Videospiele nutzt. Die Gruppen können später entsprechend gemischt werden.
2. Umsetzung: Bei der Spieleinführung sitzen 2-3 Kinder an einem Laptop mit »Kodu«, der/die Referent*in zeigt an einem Laptop über den Beamer einzelne Schritte des Programms. Nach jedem Teilschritt können die Kinder diesen Punkt in ihrer eigenen Spielewelt austesten, anschließend wird der nächste Spielschritt gezeigt.
Schritt 1: Spielwelt bauen und verändern
Schritt 2: Figuren in die Welt setzen und programmieren
Schritt 3: Figuren miteinander agieren lassen und Spielreaktionen austesten
Schritt 4: Kodu-Spezials
Nachdem die Möglichkeiten und Handhabungen der Spielewelt verstanden wurden, entwickeln die Kinder in kleinen Gruppen mit Papier und Stift ihre eigene Spielewelt. Dafür kann auf das Flipchart vom Projektbeginn mit den Spielkomponenten Bezug genommen werden. Die Spielewelt kann skizziert, grafisch dargestellt oder im Text erläutert werden. Dabei soll eine Handlung, eine Zieldefinition und Figurenkonstellation klar erkennbar sein. Die Entwicklungsphase kann individuell abgestimmt werden. Einzelne Gruppen können Level konzipieren, die am Ende ein Spiel ergeben oder es entstehen viele einzelne Spiele. Nach der theoretischen Entwicklung werden die Ideen in »Kodu« umgesetzt. Die Spiele sollen so programmiert werden, dass andere Spieler ohne Erläuterung das Spiel verstehen und spielen können.
3. Abschluss: Wenn die Phase der Konzeption abgeschlossen ist, können die Spiele von anderen Gruppenmitgliedern gespielt und bewertet werden. Wenn genügend Zeit ist, kann die Tastatur an »Makey Makey« angeschlossen werden, sodass die Spiele mit leitfähigen Materialien wie Obst, Alufolie oder Knete und im Team gespielt werden kann. In einer abschließenden Feedbackrunde kann zusammengefasst werden worauf Spieleentwickler achten müssen, welche Hürden sich beim Programmieren ergeben haben und wie ein Spiel entwickelt sein muss, damit es viele Menschen kaufen.
Tipps
- Zeit & Personal: Es kann viele kleine Gruppen geben, sodass mehrere Spiele entstehen oder eine größere Gruppe (höchstens 8 Personen) konzipieren gemeinsam ein Spiel und entwickeln mehrere Level.Von der/dem Gruppenleiter*in kann ein inhaltliches Ziel vorgegeben werden, beispielsweise eine Stadt zu entwickeln, in der die Teilnehmenden gerne leben würden. Darin eingebettet sollen dann Aufgaben zu erledigen sein. Allerdings bietet sich das Projekt an, den Kindern einen großen kreativen Spielraum zu lassen.
- Umsetzung: Gute Kenntnisse der Projektleitung von »Kodu«.
- Erweiterung: Wenn die Zeit es zulässt, können zunächst Probespiele erstellt werden, damit mögliche Fehler den Spielfluss später nicht erschweren. Außerdem könnten die Teilnehmenden einer Jury am Ende ihr Spiel verkaufen, um so noch mal alle Vorzüge und Hintergründe zu verdeutlichen.