Kameratricks erleben und kennenlernen
In Film und Fernsehen ist alles möglich – Tiere sprechen, Superhelden fliegen, Kinder zaubern. Dass dies kein Hexenwerk ist, möchte das Kameratrick-Projekt zeigen. Hier bekommen Kinder einen Einblick in die Machart solcher Tricks und stärken ihre Fähigkeit zum Unterscheiden von Realität und Fiktion. Sie werden sogar Teil ganz eigener Kameratricks.Beschreibung
Mit praktischen Übungen wird den Kindern gezeigt, wie ein Film gemacht wird und dass der Kameramann oder die Kamerafrau den Zuschauer*innen immer nur einen Ausschnitt zeigt. So können bestimmte Bildwirkungen erzeugt, aber auch die tollsten Tricks ganz ohne Computer realisiert werden. Dabei stehen die Kinder nicht nur selber hinter der Kamera, sondern probieren auch zahlreiche Tricks selber aus: So werden sie zu Riesen und Zwergen, können Wände hoch laufen oder verschwinden.
Ablauf
- Als Einstieg basteln alle Kinder ein eigenes Guckrohr aus Klopapierrollen. Anschließend sollen die Kinder mit Hilfe des Guckrohrs versteckte Gegenstände (z.B. Plüschtiere, Bälle) im Raum finden. Dadurch erhalten die Kinder einen Eindruck davon, wie man die Welt durch eine Kamera sieht. In dem man nur einen kleinen Ausschnitt sieht.
- Vorstellung des Videogerätes (Videokamera, Tablet oder Smartphone), mit dem man die Kameratricks aufnimmt. Hier sollte man kurz auf die wichtigen Teile eingehen und auf den Vergleich Guckrohr und Kameralinse eingehen.
- Das Aufnahmegerät sollte mit einem Beamer verbunden sein, sodass die Kinder nun alles auf der Leinwand sehen können, was die Kamera sieht.
- Nun sollen sich die Kinder so aufstellen, dass sie von der Kamera gesehen werden. Anschließend werden wichtige Kamerafunktionen wir Zoom, Bildausschnitt und Kamerabewegung demonstriert.
- Danach werden die einzelnen Kameratricks ausprobiert:
- »Die Welt steht Kopf« (Kamera um 180 Grad drehen)
- »Wir laufen die Wände hoch« (Kamera um 90 Grad drehen und die Kinder eine Strecke nahe der Wand auf dem Boden krabbeln lassen)
- »Wir sind Riesen und Zwerge« (Kinder einmal aus der Froschperspektive von unten und einmal aus der Vogelperspektive von oben filmen)
- »Erdbeben« (erst normale Aufnahme machen, wie die Kinder z.B. spielen oder laufen und dann mit der Warnung »Vorsicht ein Erdbeben« mit der Kamera wackeln. Dabei sollen die Kinder so spielen, als wenn sie sich nicht mehr halten können und auf den Boden fallen.)
- »Wir in der Kiste« (Kind steigt in leere Kiste ein, winkt und schließt den Deckel; Kamera wird ausgemacht, während Kind wieder aus der Kiste steigt; Kamera wird wieder eingeschalten, wenn nächstes Kind zur Kiste läuft, winkt und in Kiste steigt und Deckel schließt;… dies wird solange wiederholt, bis alle Kinder einmal in die Kiste gestiegen sind. Zum Abschluss kann ein Erwachsener so tun, als wenn er die Kiste mit den vielen Kindern wegschleppt); Achtung: Die Kiste darf beim Aussteigen nicht verschoben werden. Sie muss am gleichen Platz stehen, sonst funktioniert der Trick nicht.
- »Wir zaubern uns weg« (Kind setzt sich auf Stuhl und klatscht in die Hände; Kamera wird ausgeschalten und Kind steht vom Stuhl auf; Kamera wird eingeschaltet, sobald nächstes Kind auf dem Stuhl sitzt und klatscht;… dies wird solange wiederholt, bis alle Kinder einmal auf dem Stuhl saßen; letzte Einstellung ist der leere Stuhl)
Tipps
- Kinder jeden Trick vorher genau erklären und sie animieren, entsprechend der Situationen zu schauspielern (z.B. sich ein bisschen Platz zu verschaffen, bevor sie in die Kiste einsteigen, da es im Film so aussieht, als wenn alle Kinder in eine Kiste steigen).
- Die aufgenommenen Kameratricks kann man auch zu einem kleinen Film schneiden und ihn vor einer größeren Gruppe (z.B. Eltern und Großeltern) präsentieren. Dabei können die Kinder dem erstaunten Publikum die Tricks erklären und festigen so ihr Wissen.