Zum Spieleentwickler werden.
Der App »Draw your Game« ermöglicht es Kindern auf spielerische Weise den Prozess der Spielentwicklung näher kennenzulernen, selbst Spielparcours zu gestalten und sie mit sportlichen Aktivitäten in der realen Wel zu verbinden. Neben Kreativität, Spaß und Teamgeist, werden Fähigkeiten für das Verständnis von Games und deren Entwicklung und Gestaltung gefördert.Beschreibung
Von einer anfänglichen gemeinsamen Spielseammlung, bei denen die Kinder gemeinsam erarbeiten, welche Spiele ihnen bekannt sind, bis hin zu den Arbeitsphasen und der Erstellung eines eigenen Games: Im Projekt werden alle Facetten von und Perspektiven auf Computerspiele abgedeckt.Die Reflexion zum Schluss dient dazu, Gelerntes zu verarbeiten, wichtige Berufsgruppen, die zur Spielentwicklung nötig sind, zu sammeln und das Berufsfeld den Kindern näher zu bringen.
Ablauf
1. Einführung: »Wenn dir langweilig ist, kannst du ja ein Spiel spielen?« Zwischen all den Spielen, die es mittlerweile gibt, ist es jedoch schwer zu entscheiden. Gemeinsam mit den Kindern werden verschiedene Spiele gesammelt. Es soll eine Diskussion unter den Kindern angeregt werden, um ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, was Eigenschaften von Spielen sind. Hierfür sind hilfreiche Tipps im Wikipedia-Artikel »Spiel«, Kapitel »Klassifikation von Spielen in Pädagogik und Wissenschaft« zu finden (siehe weiterführende Links). Alle zusammengetragenen Spiele visualisieren die Vielfalt (auf Karteikarten), die im Alltagsgeschehen vielleicht gar nicht wirklich bewusst wird. Beim Besprechen der Spiele könnte auffallen, dass einige Spiele Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede aufweisen. Zusammen wird versucht die aufgeschriebenen Ideen nach Kategorien zu sortieren (u.a. Gesellschaftsspiele, Simulation, Rollenspiele, Abenteuerspiele, Lernspiele, Sportspiele etc.) Die auf Kärtchen notierten Spiele werden einzelnen Kategoriekarten zugeordnet. Auch hier können die bereits zusammengetragenen Eigenschaften von Spielen einbezogen werden. Im nächsten Schritt werden nun Unterschiede zwischen analogen und digitalen Spielen diskutiert. Gemeinsam werden digitale Spiele gesucht, die den bereits festgelegten Kategorien zugeordnet wurden. Dabei kann unter anderem auffallen, dass es bereits Spiele als analoge, aber auch als digitale Version gibt. Es wird außerdem die Frage besprochen, auf welchen technischen Geräten die Kinder digitale Spiele spielen und mit welchen sie bereits Erfahrungen sammeln konnten: u.a Computer/ Laptop, Handy/ Smartphone, Tablet, (mobile) Spielkonsole etc. Nachdem mit den Kindern besprochen wurde, welche digitalen Spiele genutzt und welche Geräte benötigt werden, steht nun die Frage im Raum, wie digitale Spiele überhaupt entstehen.
2. Umsetzung: Im nächsten Schritt wird nun von dem/der PädagogIn ein beispielhafter Prozess einer Spielentwicklung vorgestellt. Der Prozess wird dabei in Phasen unterteilt. Die in den einzelnen Phasen beteiligten Berufsgruppen werden kurz genannt. Schritt für Schritt werden die einzelnen Phasen mit den jeweils beteiligten Berufen und den stattfindenden Abläufen besprochen und in einem Schaubild veranschaulicht. Dabei muss erwähnt werden, dass es individuelle Abläufe in dem Entstehungsprozess gibt. In der Infobox findet sich eine allgemein gefasste Version, wie ein Spiel entstehen kann. Nachdem der Prozess der Spielentwicklung durchgegangen wurde, wird die App »Draw your Game« vorgestellt. Mit der App ist es möglich ein eigenes Videospiel zu entwerfen. Dafür braucht man keine Erfahrung in Programmierung. Es reichen ein Blatt weißes Papier, vier Filzstifte (schwarz, rot, blau, grün) und eine kreative Idee für eine eigene Spielwelt. Ziel ist es ein Spiel zu kreieren, was dann auf dem Tablet oder Smartphone gespielt werden kann. Bevor es ans kreative Ausprobieren geht, gibt es eine kurze Einführung. Das Spiel kann zwei verschiedene Charaktere haben, zwischen denen man auswählt:
- Flucht: Ziel ist es, dass die kleine Figur einen Weg findet, um das Papier zu verlassen, damit man gewinnen kann.
- Zerstörung: Ziel ist es, dass die Figur alle blauen Objekte in ein rotes stoßen muss, um sie zu zerstören. Sind alle zerstört, hat man gewonnen.
Die verschiedenen Stiftfarben haben im Spiel unterschiedliche Eigenschaften: Schwarz für die Böden und Objekte, die sich nicht bewegen lassen. Blau für Objekte, die bewegt werden können. Grün für Objekte, auf denen die Figur springen kann. Rot für Objekte, die bei Berührung Objekte oder die Figur zerstören.
An dem vorbereiteten Plakat werden Schritt für Schritt die einzelnen Farben hinzugefügt, um so die Eigenschaften und die möglichen Einsatzmöglichkeiten zu besprechen. Sind die vorgegebenen Regeln verstanden, kann es auch schon ans eigene Spiel gehen. Abhängig von der technischen Ausstattung können die Kinder in kleineren Gruppen (2-3 Prs.) ihr eigenes Spiel gestalten. Hat jede Gruppe ihr eigenes Spiel gestaltet, wird dann natürlich getestet, ob alles so funktioniert. Sind kleinere Fehler korrigiert oder weitere Optimierungen vorgenommen, können die fertigen Spiele der gesamten Gruppe präsentiert werden.
3. Abschluss: Nachdem jede Gruppe ihr Spiel vorgestellt hat, wird gemeinsam mit den Kindern erneut der Prozess der Spielentwicklung reflektiert. Gemeinsam wird versucht herauszufinden, welche Phasen und Aufgaben es in der eigenen Spielentwicklung gab und welche besonders spannend, schwierig oder zeitintensiv sind.
Tipps
- Zeit & Personal: Die App »Draw your Game« ermöglicht es erstellte Spiele auch zusammenzufügen, sodass ein gemeinsames Spiel entsteht. Auf folgendes gilt es zu achten: es muss entweder ein Flucht- oder Zerstörungsspiel umsetzbar sein und der Übergang von einem zum nächsten Abschnitt muss möglich sein. Die Gruppe muss ausdiskutieren, welcher Abschnitt am besten an welche Stelle passt, damit das Spiel flüssig läuft und spannend bleibt. Diese Gruppenarbeit kann erneut mit dem Prozess der Spielentwicklung verglichen werden, wo auch Game-Designer, Grafiker oder Level-Designer in ein Gespräch kommen müssen, um sich auf eine Idee oder einen Ablauf einigen zu können. Durch das Zusammenfügen hat man am Ende des Projektes ein großes, gemeinsam entwickeltes Spiel.
- Umsetzung: vorbereitete Schaubilder zur Visualisierung bereit halten. Visualisierung trägt dazu bei, dass bereits besprochene Fakten über den gesamten Zeitraum präsent sein können. Die Kinder können schon während des Projekts auf neue Begriffe oder Abläufe zurückgreifen. Zusätzlich ausreichend technische Ausstattung vorhanden haben, die es ermöglicht in Kleingruppen mit 2-3 Kindern zu arbeiten
- Erweiterung Exzessive Mediennutzung: Ein zurätzliches Thema kann den Bereich des Medienkonsums von Kindern abdecken. Dabei können mit Kindern zusammen Fragen besprochen werden, wie zum Beispiel: Wieso wird gespiel? Wie lange wird gespielt und wann? Werden bestimmte Spiele nur in bestimmten Situationen gespielt? Wann sollte man aufhören (am Stück) zu spielen? Woran merkt man, dass es reicht? Werden von den Eltern Grenzen gesetzt? Kann man sich selbst Grenzen setzen? Wie schafft man es diese einzuhalten? Die Kinder sollen mit diesen Fragen dazu angeregt werden ihr eigenes oder auch das Konsumverhalten von ihrem Umfeld zu reflektieren. Eigene Erfahrungen und Vorschläge sollen eingebracht werden.
- Erweiterung Real Life Parcours: Um nicht nur in der digitalen Umgebung einen Spielparcours zu absolvieren, besteht auch die Möglichkeit, mit Matten und Sportgeräten einen »echten Parcours« aufzubauen und so die eigenen sportlichen Fähigkeiten und Leistungen in das Projekt zu integrieren.